In neuer Verkleidung

Posted by on November 4, 2011

Mir ist etwas schon öfter aufgefallen, wenn ich mich mit Spielern etwas länger unterhalte:

Die Mehrheit der MLP’s (Spieler in den mittleren Leveln) hatten schon ein Vorleben in Avalon. Viele spielen schon seit vielen Jahren in Avalon. Einerseits finde ich das toll: Avalon ist eine Spieleplattform, in der Spieler über viele Jahre hinweg aktiv vielen. Selbst Pausen von mehreren Jahren sind oftmals kein Problem, sich wieder in das Spiel hinein zu finden.

Andererseits sehe ich auch, dass der Anspruch einen einzigen „großen“ Charakter zu erstellen weitgehend kaum mehr vorhanden ist. Das führt meiner Meinung nach dazu, dass viele ältere Spieler neue Charaktere erzeugen, um das Spiel Avalon noch einmal in anderer Facette neu zu erleben.

Leider gehen damit auch die Identitäten verloren. Sie verfremden sich gegenüber den Mitspielern. Ich sehe heute noch viele alte Spieler, die ich noch aus meiner Spielerzeit kenne (1999-2002). Sie haben neue Namen und sind mir heute daher (anfangs) gänzlich unbekannt. Geht euch das auch so?

Warum spielt man heute eher neue Charaktere hoch, anstatt einen einzigen Charakter immer weiter zu spielen? In Avalon wurden für große Spieler Schranken gesetzt. So kann man den Seelenfänger nur einmal holen. Genauso wie die Items aus der Spiegelburg. Bestimmt gibt es noch viele andere Stellen, neben dem Wunschring, die es für Spieler populär machen, ihre Identität auf viele Zweities hin auszulagern. Sollte das so sein? Sollte man da nicht „Gegenmaßnahmen“ ergreifen und verschieden Einstellung einmal grundsätzlich überdenken?

Ich finde es vorallem schade, dass mit neuen Charakteren der Name „verloren“ geht. Mit eben diesen symbolisiert man sich in Avalon hauptsächlich. Ein systemseitiges „Zu diesem Charakter gehören/gehörten außerdem:“ könnte ich mir als erstrebenswert vorstellen.

Wie seht Ihr das?

 

Last modified on November 4, 2011

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13 Responses to “In neuer Verkleidung”

  1. Isman Says:

    Na nen neuen Char zu erstellen, der „alles“ hat, weniger stirbt, schneller vorankommt, oder weiss der Geier – ist doch schon verlockend, oder etwa nicht?
    Nur irgendwann hörts damit auch auf, weil man entweder was verliert, oder doch mal von seinem Weg abkommt. Ist ja schon ärgerlich, diverse Dinge nur einmal zu bekommen, und diese vielleicht sogar unverschuldet verloren zu haben (Und da gibts wirklich genug Möglichkeiten, dass man mal was durch einen Tod verliert ist echt selten, ausser man traut sich nicht wieder dorthin/es ist irgendwo auf den Grund des Meeres gesunken *Idee Beruf: Taucher?? :D*)

    Generell haben viele auch einfach das Interesse mal alles gesehen und getestet zu haben denke ich, andere halt nicht und die fixieren sich dann auf einen Charakter.

    Auf sozialer Ebene ist es natürlich einfacher zu wissen, „wer“ die Person denn gerade ist, anstatt inmitten einer Unterhaltung mal nachfragen zu müssen, ob man ihn denn kennt.

    Grüßle – und ab zurück in den Winterschlaf,

    Isman

  2. Rosa Says:

    Hallo Ihr alle,

    ja ich weis wieder ein Thema zu dem ich nix sagen kann, aber ich tue es Trotzdem einmal.

    Also dinge nur einmal haben zu dürfen und wenn sie Weg sind ist doch echt Plem Plem.

    So genug gemotzt. Ich finde schon das Spieler Ihre einmal durch Metzeln oder Questen erworbenen Dinge wieder bekommen dürfen. Es wäre ja auch möglich einen Tierfänger Beruf zu machen bei dem ich Tiere abgeben kann und bekomme dafür Punkte also beispielsweise in Ashar kann ich Sandwürmer abgeben auf Tintagel Schafe und so weiter diese Punkte könnte man ja in Sanduz im Fundbüro gegen ein Verlorenes Item Tauschen?
    Wahrscheinlich ist so was wieder viel zu schwer umzusetzen ich fand aber das, das sehr gut zum Konzept von Selenas Handel und Wandel passt, wovon es meiner Meinung nach zu wenig in Avalon gibt.

    Liebe Grüße
    Rosa

  3. Dragoon Says:

    Also ich persönlich bin einer der gerne ausprobiert mit Rassen/Gildenkombinationen und Items. Als Exxe konnte man zum Beispiel keine Daemonenruestung benutzen. Die fand ich aber als Feature so attraktiv dass ich dafür einen neuen Char erstellte. Ebenso mit Gilden etc. Eine Gilde wie die Arkanmagier ist für ne Exxe eher unattraktiv. Aber probieren will man sie halt schon gern. Genauso wenig kann man einfach umskillen. Verlernen von Waffen/Zaubern kostet so extrem viel. Da ist es einfacher um sowas bissl zu spielen nen neuen Char zu machen.

    Hinzu kommt dass man mit hohem Level kaum noch Ansporn hat irgendwas zu machen. Den 50sten Waffenskill hochskillen wenn man dann trotzdem nur die Waffen nutzt die man vorher schon nutzte? Hinzukommt dass die EP die man pro Level braucht einfach abnormal hoch werden und irgendwann hat man nunmal nicht mehr den Ansporn 20 mio EP bis zum nächsten Titel zu machen (von lvl93 auf 95^^), vor allem nicht wenn man sich so ausrechnet wie lange das in RL-Zeit dauern würde^^.

    Dass man manche Gegenstände nur einmal haben kann finde ich nicht allzu wild. Die Spiegelburgsachen sind nett, aber es sind auch nicht die Überitems. Wunschring ist ein Ausnahmeitem und sollte nicht mehr als einmal zu bekommen sein. Beim Orkalonier könnte man drüber nachdenken den auch mehrmals verfügbar zu machen mit gewissen Restriktionen (1 rl-Jahr Wartezeit oder so XD).

    Um insgesamt den vielen 2ties entgegenzuwirken wäre ein Rebirth-System eigentlich nett. Überschreitet ein Spieler ein bestimmtes Level (65? 70?) dann kann er mittels des System sich in einen neuen Charakter Level1 gebären lassen. Er würde dann ein Rebirthlevel bekommen und mit seinem Rebirth kann er sich abhängig vom Level kleine Vorteile aussuchen (+1 auf nen Stat etc. o.ä. Ausdenken könnte man sich da gewiss vieles. Es sollte vor allem nicht zu extrem ins Spiel eingreifen (also es sollen dadurch keine Übercharaktere entstehen. Aber es soll natürlich ein Anreiz sein). Behalten werden Skills wie Wissen-Erforscht (keiner hat Lust nochmal alles neu zu forschen und warum auch nicht? demzufolge ist auch der Stat-Gain u.U am Anfang schon etwas höher. Der Spieler behält seinen Namen und ggfs noch die Erfahrung durch Spiele. Für die Rebirthlevel könnte man dann direkt noch eine Bestenliste einführen für die Spieler mit den meisten Rebirthes. Restriktion: man kann nicht in die gleiche Rasse wiedergeboren werden die man in dem Leben davor hatte. Spieler mit Rebirtlevel 1 (also nach dem ersten Rebirth) sollten natürlich auch ihr Geld, Haus und dessen Inventar behalten und so u.U. auch die Möglichkeit haben die ‚once in a live‘-Items mehrmals zu bekommen. Spieler mit weit höherem Level als das Schwellenlevel, könnten dann abhängig von den EP gestaffelt auch mehrere Boni in Anspruch nehmen o.ae.

    So, das war jetzt alles bissl durcheinander, aber meine Rebirthidee wollt ich eh schon seit langem mal irgendwo vorschlagen und hier können ja auch andere ihren Senf dazugeben :).

  4. Rosa Says:

    Hallo Dragoon,

    also die Wiedergeburts Idee mit Sonderrechten? Ich bin mir da ghefühlt ziemlich unsicher ob das gut wäre. Deinen Namen kannst du doch behalten wenn du deinen Char suizidest und dich mit einem neuen Anmeldest?

    Liebe grüße
    Rosa

  5. Dragoon Says:

    nur hat man dann nix davon. Dann kann man auch nen Zweitie machen. Der Sinn der Wiedergeburtsidee ist ja, dass man den Spielern 1. die Möglichkeit gibt mit dem Erstchar ne andere Rasse und damit auch andere Gilden/Waffen/Rüstungskombinationen zu spielen, 2. Langzeitmotivation durch winzige Verbesserungen des Charakters, 3. ggfs mehrmaliges bekommen von ‚once in a live‘-Items, 4. hohe Spieler sich auf einer Rebirthliste verewigen können. 5. Man verliert nicht ALLES, sondern startet schon mit nem kleinen Vorsprung an Geld/Ausrüstung und ggfs paar Skills aus dem Vorleben.

  6. Rosa Says:

    Hallo Dragoon,

    jetzt weis ich was mich stoert es sollte dann fuer die die auf Rebirth verzichten auch die möglichkeit geben ihre once in a Live Items zurueck zu bekommen über eine zusätzliche aufgabe oder quest. Halt eine Aufgabe abgestimmt auf diese Chars level 65? level 70? das fande ich dann eine gerechte ergänzung dann hat wer seinen Char weiterleveln moechte keine Nachteile gegenüber den Rebirthern?

    Liebe Grüße
    Rosa

  7. Xolan Says:

    also nachdem ich all meiner Ziele beraubt bin (letztes Ziel: neuer Titel, weil „Einsamer“ Mist war – und es nur noch die imperialen Titel zu als Alternative gibt. Dazu musste ich Denna ueberholen.) spiele ich häufiger auch meine Zweities. Einer meiner Zweitis ist „offensichtlich“ meiner, wenn man den Namen genau anschaut. Bei den anderen ist das nicht so. Grundsätzlich finde ich schon, dass man auch mal „Anonym“ spielen sollte, damit man auch mal mit anderen Leuten als sonst immer was unternimmt.
    Die Möglichkeit bestimmte Items „wiederzuerlangen“ hat einen gewissen Reiz, wobei manche Sachen einfach „einmalig“ bleiben sollten. So z.B. der Wunschring, den kann man ja auch nicht verlieren. Ich hab glau ich mir alle 3 Wünsche für den Notfall aufgehoben.
    Also den Seelenfaenger kann man mehrfach holen – der ist nicht das Problem. Da bleiben also nur noch eine Hand voll Dinge übrig. Aber die meisten davon sind auch nicht wirklich interessant für HLPs.
    Wobei ich inzw. vollstaendig von der Benutzung von Spezialitems abgekommen bin. Ich benutze nur noch Dinge, die beim Verlust nicht weh tun. Hab schon zu viel verloren.

    Gruss, Xolan.

  8. Charlotte Says:

    Hallöle

    Das ist ein Thema, das mich in Avalon auch schon mehrfach „berührt“ hat. Ich sehe es ein, dass jemand mit einer Gilde sehr zufrieden ist, und dann einen Zweitie macht, um andere Gilden auszuprobieren. Selbst wenn jemand für jede Rasse einen zweitie hat, und somit auch jeden dieser Chars in einer anderen Gilde hat, wäre das aus meinen Augen ok.

    Nun bin ich persönlich allerdings strenge Verfechterin der Einzel-Char-Nutzung. Wenn, dann würde also mein einziger Char (die Charlotte) die Gilde wechseln, wenn ich die austesten will. Insofern bin ich wohl im Trend von Xpaccsx. Manchmal allerdings (da stimme ich Xolan voll zu) möchte man einfach mal anonym sein. Ich werde manchmal kurz nach dem Login von vielen Leuten begruesst (was schoen ist), aber es gibt auch Tage, da werde ich gleich nach der Begruessung mit Anfragen zu Unterstuetzung, Hilfe oder sonstigen Problemchen regelrecht zugebommt. Ich habe damit kein Problem, aber ich bin auch nicht immer fit bzw. stressfrei. An solchen Tagen komme ich oft nach Avalon, um einfach nur Text durchrattern zu lassen, den ICH hervorgerufen habe, kurz: es funktioniert alles so, wie ich das will. An stressigen Tagen passiert das meist im RL nicht so, darum ist es ja stressig 🙂

    Für mich gibt es diese, von Xolan angesprochene Anonymität nicht, da ich Zweities für mich selbst ablehne. Der Zeitaufwand für meine Charlotte ist schon enorm genug. Bis vor kurzem half da noch das einloggen mit „-name“. Das wurde leider abgeschafft. Damit ging mein letztes Fünkchen „Anfangsanonymität“ flöten. Mein Problem. Deshalb habe ich aber nichts gegen zweities von anderen.

    Allerdings aergert mich einige Sache dann doch manchmal sehr:
    1) wenn Spieler mehr Chars haben, als es rassen gibt, mitunter haben Leute so viele Chars, dass sie selbst nicht mehr alle kennen (erst neulich wieder jemandem diesbezüglich geholfen, seinen x-tie zu finden).
    2) wenn Spieler 5, 10 oder mehr chars erstellen, um so moeglichst viele persoenlichen Infos von allen moeglichen Leuten zu einer bestimmten Person zu sammeln, also gezielt auf Info-hashing gehen.
    3) wenn Spieler eigentlich wegen Anonymität einen Zweiti haben, diese Anonymität dann aber nur zum Beschaffen von Informationen sofort aufgeben, weil sie nicht weiterkommen oder so. Das erzeugt mitunter so viele Anonymous-Zweities, die dann jedoch nicht mehr anonym sind. Also machen sich diese Spieler oft einen neuen Zweitie, um wieder einen anonymen zu haben.

    Um das kurz zu Erläutern: Es gibt Infos, die gebe ich nur an bekannte Leute raus, deren Spielweise und Forscherdrang ich kenne bzw. einschaetzen kann, die nicht nur Lösungen haben wollen. Bestimmte Infos sind eben nunmal einfach Raritaeten, die man sich selbst erarbeiten muss, oder wo man sich nur kleine Tipps holt. Wenn also ein X-tie mit anonymen Enstehungshintergrund nicht weiterkommt, sollte er doch wenigstens den Schneid haben, weiterhin anonym zu bleiben. Ist dann zwar schwerer, aber er hat ja auch noch seinen Erstie oder zweitie, der mich fragen kann. Rückschlüsse anhand der Erfolgsmeldungen kann ich ja immernoch ziehen, und mir meine Vermutungen denken, ob die nun zutreffen oder nicht.

    Zu guter letzt will ich noch sagen, dass ich manchmal doch sehr komisch drauf bzw. traurig bin/werde, wenn ich mit wem Jahrelang über Avalon Kontakt habe, und irgendwann stellt sich heraus: hey, mit einem oder mehreren anderen Chars von ihm habe ich schon genauso lange Avalon-Kontakt. Das gibt dann die Gefahr, dass man Unwahrheiten oder Lügen aufgetischt bekommen hat, die einen doch ab und an sehr nahe gehen können. Besonders, wenn die Gespräche schon vertrauterer Natur sind. Man verliert hierbei oft den Überblick: wer ist wer, kann ich demjenigen überhaupt trauen/vertrauen?

    Das alles führt(e) dazu, dass ich im Großen und Ganzen eben doch eine Einzelkämpferin geworden bin bzw. bleibe. Ich weiss, auf wen ich mich mit Sicherheit verlassen kann. Wenn ich keine Angriffspunkte gebe, kann mich niemand verletzen. Ausserdem bin ich so auch gezwungen, viele Sachen allein herauszufinden… oder eben mit jenen zusammen, denen ich in Avalon vertrauen kann. Gottseidank gibt es da aber einige. Das ist das schöne in Avalon. Und Missbrauch von x-ties wird ja gottseidank mit Sperre geahndet (wie erst kürzlich in Avalon geschehen).

    LG, eure Charlotte

  9. Aphestadil Says:

    Ich würde ein System, dass vielleicht schon in der Wer-Liste anzeigt, welcher Zweitcharakter zu welchem Hauptcharakter gehört gar nicht schlecht finden. Bisher kann man es nur freiwillig in seine Finger-Anzeige schreiben, aber man fingert ja nicht jede unbekannte Person, und so kann das leicht übersehen werden. (Gab oder gibt es nicht sogar einen Befehl, mit dem man einen Charakter als Zweitcharakter brandmarken kann? … steht dann aber auch nur in der Finger-Anzeige soweit ich weiß.)

    Zur Frage warum Spieler Zweitcharaktere hochspielen anstatt immer ihren Hauptcharakter… Also bei mir hat das mit den Items wie Wunschring oder aus der Spiegelburg gar nichts zu tun (hab ich eh alles verloren :D), sondern vor allem mit den Gilden. Ich bin neugierig und möchte alles ausprobieren, das Spiel aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Als Dunkelelf kann ich aber z.B. gar kein Kleriker werden. Möchte ich also einen Kleriker spielen brauche ich einen anderen Charakter. Aber auch sonst wechselt man Gilden ja nicht einfach leichten Herzens, wenn man z.B. gerade den Erzmagierrang erreicht hat oder alle Runen als Runenschmied gemeistert, und dann mal ausprobieren möchte, wie es sich so als Druide lebt, da will man das geleistete nicht einfach wieder weg werfen, sondern erstellt sich einen anderen Charakter, mit dem man das dann tut.
    Für mich ist „das“ der Hauptgrund auch verschiedene Zweitcharaktere zu spielen, und ich glaube damit bin ich nicht ganz allein.

    LG, Aphe

  10. Cailyn Says:

    Hallo Leute,

    dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben, und zwar aus Rollenspieler-Sicht, da die hier noch nicht vertreten ist.

    Okay, auch ich habe Zweities um Gilden auszuprobieren. Denn gerade mit dem teuren Verlernen der Sprüche ist es ziemlich aufwändig z.B. einen Magier auf Druide umzuschulen. Von dem Weg einen Druiden mit gemeisterten Ritualen auf Magier umzuschulen, wollen wir mal gar nicht reden. Ein Rollenspieler wird ohnehin seinen Charakter für eine bestimmte Rasse, Gilde etc. konzipieren, z.B. würde ich einen Magier wohl kaum Obelix nennen. Das ist mal die Spieltechnische Seite.

    Warum geht ein Rollenspieler nun nach Avalon? er möchte eintauchen in eine Fantasy-Welt, möchte seine Rolle als Elf, Dunkelelf etc. je nach Stimmung und Tagesform spielen. Wie ein Schauspieler ist er eben nicht völlig er selbst, sondern jeder seiner Chars hat bestimmte Charakterzüge, logt er nun mit Obelix ein, dann ist er der starke Exxe, fertig. Ist Legulas an der reihe, kommt der geschmeidige Elf zum Vorschein etc. Das Problem ist nun, daß es in Ava leider wenig Rollenspieler gibt, die zwischen In Game und out of Game trennen können. So spiele ich also nun meine Dunkelelfe und will eine Elfe ausprobieren. Prompt werde ich von all meinen Delfen-Freunden angesprochen: „Hihi du, wie gefällts dir bei den Weicheiern? Wo wir schon grad dabei sind, kommstde mit, Schattensphaere hohlen, wenn mein kleiner Delf so weit ist?“ Mit anderen Worten, es ist mir unmöglich, mich wirklich als Elfe zu fühlen. Denn ich werde behandelt, wie ein Briefkasten mit zwei verschiedenen Namen, in den man aber wahrlos alle Post reinwerfen kann.

    Als Rollenspieler möchte ich aber mich nicht fühlen, wie die Spielerin vor dem Computer und auch nicht so angesprochen werden, sondern wie die entsprechende Figur in einer Welt. Ich kann aber mich kaum mit jemand unterhalten ohne, daß nach 3 Sätzen kommt: „Wer bist denn du?“ Als ob es den Leuten nur darum geht, möglichst einen kriminellen Betrüger zu entlarven, anstatt den Char, der da vor einem steht, kennenzulernen und das finde ich traurig und kindisch.

    Unterhaltet euch mit den Leuten, eure alten Pappenheimer erkennt ihr sowieso schnell wieder, wenn man sich die Mühe macht. Ich verfahre dann so, daß ich sage, daß ich Zweiti bin, das finde ich fair, aber nicht von wem. Denn sonst ist es in Avalon leider unmöglich, Rollenspiel zu spielen.

    Man kann nicht zweimal in den selben Fluß steigen. In Jahren des Spielens habe ich mich sicher auch verändert, vielleicht identifiziere ich mich nicht mehr mit der finsteren, aber durchaus erotischen Dunkelelfe, mit der ich mich am Anfang meiner Avalon-Zeit identifizierte. Vielleicht habe auch ich unterschiedliche Fasetten, die nunmal nicht zu einer Dunkelelfe passen wollen. Vielleicht möchte ich unterschiedliche Gilden, unterschiedliche Rassen, Charaktere spielen, und zwar wirklich spielen, meine ich! Für mich ist ein Charakter wirklich ein Charakter und nicht ich mit wiedermal einen meuen Namen, und mich nervt es einfach, daß Rollenspieler in Avalon so wenig respektiert werden… Ich habe mir vorgenommen, einmal einen Artikel an das Rollenspielerbrett zu schreiben, der erklärt, was eigentlich ein Rollenspieler ist.

    Dann das nächste: wenn es in Avalon schon so wenig Rollenspieler gibt, dann möchte ich zumindest eine Fantasy-Welt genießen, das geht aber nicht, wenn ich ständig angequatscht werde, als befände ich mich in einem modernen Chatroom, dabei komme ich mir vor, wie ein Ritter mit Handy. Wenn ich also wirklich keinen Bock auf Chattroom habe, dann interagiere ich eben mit der Welt, und nur mit der Welt, und da bieten viele Anfängergegenden im Grunde auch viel an Zugehörigkeitsgefühl zur Rasse.

    Was fängt man mit der Ewigkeit an? Dann kommt hinzu: Cailyn hat schon alles gemacht, sie hat max-Stats, sie hatte die Liebe ihres Lebens, eine wahnsinnig erotische und auch liebevolle Beziehung, sie hat fast alle Quests, sie hat die Waffen, die sie benutzt gemeistert… Und jetzt? Was soll die noch tun? Okay, ich könnte wie blöd Neulingen helfen in der Hoffnung, das sich ein netter, rollenspielerisch begabter, bitte auch ehrlicher Herr für eine neue wunderbar erotische Liebesbeziehung findet… Aber ich denke, man sollte Neulingen helfen um zu helfen, ohne solche Erwartungen da reinzupacken. Cailyns ganze Rollenspielerfreunde existieren auch schon lang nicht mehr, und als HLP ist es auch schwieriger Freunde zu finden, weil man nicht mehr so viel Grund hat, um Hilfe zu fragen, und dadurch ins Gespräch zu kommen. Ich bin auch eher der Solo-Metzler, auch macht mir das Metzeln ohne entsprechendes Rollenspielverhalten einfach keinen Spaß. Ja, und jetzt??? Dazu kommt, auch ich finde, daß man sich mit Char pluss Gilde identifiziert, und wechsle daher nicht gern, auch aus Rollenspielersicht. Auch habe ich die Vermutung, daß viele Rollenspieler in Ava reinschauen, eine Weile dort bleiben, weil die Welt für sie Potenzial bietet, und frustriert wieder von Dannen ziehen, weil es an Möglichkeiten mangelt, das Potenzial, was Avalon für Rollenspieler hätte, auszuschöpfen. Nach einer Weile gucken sie dann mal wieder rein, ob sich was verändert hat, und sind dann wieder weg.

    Vor einem Kind liegt noch das ganze Leben. Als kleiner, da hast du noch richtiges Zugehörigkeitsgefühl zu deiner Rasse, deine Stats steigen, du merkst in deinem Aussehen, deinen Werten etc. das sich was tut, dann ist auch jede Gilde-Rasse-Kombie anders, das ist dann wieder richtig spannend. Außerdem kommt man als Neuling auch eher mit anderen kleinen Chars in Berührung und da könnte ja ein passender Rollenspieler bei sein? Und auch Rollenspielerfreunde, mit denen man eben wirklich roleplay betreiben kann.

    Unmoralische Zweitieaktivitäten, wie Charlotte sie beschrieben hat, unterstütze ich auch nicht, z.B. wenn jemand einen Spieler als Person ignoriert, sich aber mit einem seiner Chars bei eben dieser Person einschleimt… Zweitiehilfe fällt für mich auch darunter, schon aus Rollenspielerischen Gründen bin ich immer mit einem Char online.

    Daher wäre ich dafür, daß jeder Zweitie als Zweitie markiert wird, ohne preiszugeben, von wem dieser Zweitie stammt.

    Und im Moment? Im Moment spiele ich tatsächlich gern so ein single player browser Game, so ein richtiges old Scool fantasy-Ding, weil ich da wirklich das Gefühl habe, ein Held in einer Fantasy-Geschichte zu sein, die ich selbst mitschreibe. Okay, es gibt da keine Spieler zum interagieren, nicht mal Rassen oder Gilden, aber auch kein Chattroom-feeling und ich muss auch niemand von der Pike auf erklären, was ein Rollenspieler ist.

    Viele Grüße, Cailyn

  11. xpaccsx Says:

    Wow, das war ja ein schöner Artikel, Cailyn 🙂

    Es ist natürlich schade, dass Rollenspieler wenig beachtet werden.
    Deshalb aber a piori in die Anonymität zu fallen halte ich aber
    für die falsche Herangehensweise.

    – Womöglich wäre ein RRede (Rollenspielrede) toll.
    Den Regulären Rede-Kanal könnte man derweil ausschalten wenn
    gewünscht und umgekehrt.
    – Eine farbliche (für bilden Spieler schriftliche) Markierung von
    Rollenspielern ähnlich den Artefakten wäre wünschenswert

    Wenn Du das mitliesst Xtian: – Argenda? 😉

    Insgesamt kann ich beide Seiten verstehen. Ich bin auch jemand, der
    gerne herumfragt, ob er mitkommen möchte ein Dungeon zu machen. Dabei
    ist mir das allerdings recht Egal, ob das nun ein Elf, Delf oder sonst
    etwas geartetes ist, der mitkommt.
    Rollenspielerisch würde ich da eher darauf eingehen.
    Dummerweise kann man bei manchen Unternehmungen nicht vollends in das
    Rollenspiel verfallen, einfach weil in einer Metzelgruppe
    die Gruppenorganisation vorgeht. Ich denke aber, dass auch das lernbar
    ist.

  12. Cailyn Says:

    Hallo Xpaccsx,

    erstmal danke für das Lob 🙂 Glaub mir, man lernt das Reden in Rollenspielermanier. Ich habe so schon über Stats, Rassenunterschiede, Unterschiede zwischen Gilden und ihren Skills usw. mit Leuten geredet, die erstaunt waren, daß das so toll funktioniert.

    Im Punkte Dungions ist es natürlich klar: meine Cailyn würde nur, wenn es zu ihrem eigenen Vorteil ist, vielleicht mit einem Elfen losziehen. Gerade die Beziehungen zwischen den Rassen sind ja durchaus ein Teil Rollenspiel, das ein Rollenspieler respektiert haben möchte. Und ich meine damit nicht halb spassiges Gefrotzel untereinander, sondern wirklich: meine Elfe hat nix mit Dunkelelfen zu tun usw.

    Zu deinen Vorschlägen kann ich nur sagen: „Jawoll, setzt das alles um und für viele Rollenspieler wird das ein Tag zum Feiern sein!“

    „Out time!“ Der kleine Rollenspielertrick. Wenn man mal wirklich Dinge aus dem RL erwähnen muss, z.B. sein kleines Kind, dem man jetzt die Gute Nacht Geschichte vorlesen muss ist: man kenzeichnet es mit: „out time“ oder auch „out of game.“

    Leben und leben lassen. Ich persönlich vertäufel die Chatter nicht, ich unterhalte mich auch mit ihnen, wenn ich mal out time reden möchte, aber z.B. so frei nach dem Motto „Hey wolln wir mal nen paar Balis killen gehen?“ zu spielen, macht mir einfach keinen Spaß. Wenn ich mit Leuten was unternehmen möchte, dann als Charakter in einer Fantasywelt, nicht als Mensch hinter dem Computer.
    Ich denke wirklich, Avalon hat Platz und Potenzial für beide: die Chatter und die Rollenspieler, so lange sich die Rollenspieler nur finden können.

    Blinde können doch kein Avalon spielen! Mal eine andere Geschichte zum Thema „Minderheiten in Avalon: Als ich angefangen habe, Avalon zu spielen, wurden Vorschläge gemacht, im Text anzuzeigen, wie weit weg man noch von einem Pfad entfernt ist. Damals wurden sie mit der Begründung abgelehnt, daß Blinde doch sowieso kein Avalon spielen würden. Für neue Spieler von Heute kaum noch vorstellbar. Avalon ist mit sicherheit das barriere freiste Mud im Bezug auf Blinde. Ich denke, so könnte es mit den Rollenspielern auch sein,, denn auch Rollenspieler verirren sich, hoffentlich heute auch noch, immer wieder nach Avalon.

    Viele Grüße, Cailyn

  13. Cailyn Says:

    Hallo Xpaccsx,

    Mir ist noch eingefallen, daß ich ano Dacemal Vorschläge für eine Rollenspielezunft gemacht habe, die eben auch z.B. einen Rollenspielerkanal und die Lebensläufe und Rollenspielszenen ihrer Mitglieder zum Lesen bietet, allerdings nur für andere Mitglieder.

    Denn in Rollenspiel steckt man ja schließlich Herzblut, und dann möchte man das auch wertgeschätzt und nicht evtl. als „altmodisches geschwollenes Gerede“ abgestempelt wissen.

    Nochmal viele Grüße schickt Cailyn